Montag, 1. Oktober 2012

Georg Christoph Lichtenberg: Aphorismen

Manchmal liefert einem der Unterricht in der Schule die interessantesten Themen, so auch vor einigen Tagen das Fach Deutsch mir. Zur Zeit behandeln wir das Thema Aufklärung und streiften so kurz den Autoren Georg Christoph Lichtenberg, der von 1742 - 1799 lebte. Von ihm stammen die nun folgenden Aphorismen. 

>>Wir thun in allen Augenblicken etwas, das wir nicht wissen, die Fertigkeit wird immer größer, und endlich würde der Mensch alles, ohne es zu wissen thun und ihm eigentlichen Verstande ein denkendes Thier werden. So nähert sich Vernunft der Thierheit.<<

>>In einer so zusammengesetzten Maschine, als die Welt, spielen wir, dünkt mich, aller unserer kleinen Mitwirkung ungeachtet, was die Hauptsache betrifft, immer in einer Lotterie.<<

>>Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, das heißt vermutlich, der Mensch schuf Gott nach dem seinigen.<<

>>Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig erstellt.<<

>>Der Mensch hatte so viel Verstand, dass er fast zu nichts mehr in der Welt zu gebrauchen war.<<

>>"Wie geht's?", fragte ein Blinder einen Lahmen. "Wie Sie sehen", antwortete der Lahme "ganz passabel."<<

>>Eine sklavische Handlung ist nicht immer die Handlung eines Sklaven.<<

>>Wer sich selbst recht kennt, kann sehr bald alle anderen Menschen kennen lernen. Es ist alles Rückstrahlung.<<

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